Anja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit in der DDR.
Nach dem Abitur und ihrem Studium beginnt sie, als Lehrerin für Deutsch und Spanisch in Berlin zu arbeiten.
Sie lebt heute mit ihrer Familie in Berlin
2018 erschien ihr Debütroman Kranichland beim Rowohlt Verlag. Er erzählt die Geschichte der Familie Groen von der Gründung der DDR bis in die Nachwendezeit hinein. Kranichland gelang der Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste.
2019 erschien Anja Baumheiers zweiter Roman Kastanienjahre. Er spielt in dem fiktiven Dorf Peleroich in Mecklenburg-Vorpommern und behandelt das Leben seiner Bewohner von 1949 bis ins Jahr 2010.
Kastanienjahre
Ein Dorf in der ehemaligen DDR von 1950 - 2018
Das helle Cover zeigt ein junges Paar, der Kleidung nach in den 50-/60-er Jahren, vor einem Feld sitzend. Groß und in roten Lettern lesen wir den Titel "Kastanienjahre", darüber in blau den Namen der Autorin Anja Baumheier.
Wir begleiten zuerst Karl und Christa, die in der Schule in einer Klasse sind. Karl fühlt sofort den Beschützerinstinkt für Christa und dies wird sich auch nicht ändern. Die beiden bekommen ein Kind, Elise. Dieses Mädchen ist die Hauptprotagonistin des Romans.
Sie lebt in einem verschlafenen Dorf in Mecklenburg. Ihr Vater Karl liebt die Natur und den Wald, so ist es folgerichtig, dass er als Revierförster arbeitet. Doch als die Grenzsicherungen ausgebaut werden und die Politik das Leben der Dorfbewohner immer mehr bestimmt, ändert sich alles. Der Bürgermeister möchte aus Peleroich ein sozialistisches Vorzeigedorf machen. Karls Mutter muss ihren Hof aufgeben, wenn sie nicht in eine LPG eintreten möchte und er selbst muss sich beruflich etwas anderes suchen.
Wir erleben in diesem Roman rein politisch: Mauerbau, Fluchthilfeorganisationen, stille Auflehnung, Wende und Nachwendezeit.
Elise ergeht es während all dieser Zeit ähnlich wie ihren Eltern. Sehr schnell hat sie schon als kleines Kind einen Freund, der bereit ist, alles für sie zu tun. Ihr Schicksal scheint vorbestimmt. Dann kommt der Enkel des Pfarrers ins Dorf und alles ist wieder offen.
Für diesen leisen Roman sollte man sich Zeit nehmen. Man kann sich sehr wohl in alle Protagonisten hineinversetzen. Erzählt wird im Jahr 2018 sowie im Rückblick in den Jahren 1950 bis 1997. Die Sehnsüchte der Menschen in Peleroich sind gut dargestellt, der Mangel und Unzufriedenheit in vielfacher Weise beschrieben. Doch das Wichtigste bei allem ist die Freundschaft in der dörflichen Gemeinschaft.
Für diesen leisen Roman sollte man sich Zeit nehmen. Man kann sich sehr wohl in alle Protagonisten hineinversetzen. Erzählt wird im Jahr 2018 sowie im Rückblick in den Jahren 1950 bis 1997. Die Sehnsüchte der Menschen in Peleroich sind gut dargestellt, der Mangel und Unzufriedenheit in vielfacher Weise beschrieben. Doch das Wichtigste bei allem ist die Freundschaft in der dörflichen Gemeinschaft.
Das Buch wurde bei Rowohlt Verlag GmbH im September 2019 verlegt.